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Ratgeber Impotenz

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Impotenz
Therapie von Impotenz

Es gibt verschiedene Formen der Therapie bei Impotenz, oft werden unterschiedliche Wirkstoffe eingesetzt. Die sogenannten PDE-5-Hemmer steigern den Blutfluss in den Schwellkörpern. Man sollte sich allerdings solche Präparate vom Arzt verschreiben lassen. Ein Testosteronmangel kann über eine entsprechende Hormongabe ausgeglichen werden. Medikamente können entweder in den Schwellkörper gespritzt oder mithilfe eines Applikators in die Harnröhre gegeben werden. In seltenen Fällen wird eine Penisprothesenimplantation nötig. Eine Psychotherapie in Einzelstunden oder als Paartherapie kann helfen, die psychischen Ursachen für die Impotenz aufzudecken und zu beheben. Eine Vakuumpumpe kann mechanisch eine Erektion fördern.

Therapie von Impotenz

Die Therapie von Impotenz mit PDE-5-Hemmern

Zur Therapie von Impotenz gibt es verschiedene Verfahren. Am häufigsten werden zur Therapie von Impotenz die sogenannten Phosphodiesterase-Hemmer (PDE-5-Hemmer) verabreicht. Diese Medikamente führen eine Entspannung der glatten Muskelzellen der Schwellkörper herbei, sodass eine gesteigerte Blutzufuhr möglich wird. So kann eine Erektion entstehen. Die PDE-5-Hemmer steigern aber nicht das sexuelle Begehren. Die bekanntesten PDE-5-Hemmer heißen:

  • Sildenafil:

Die Wirkung dieser Therapie von Impotenz setzt nach etwa 30–60 Minuten ein (bei sexueller Stimulation).

  • Tadalafil:

Tadalafil wirkt etwa 30 Minuten nach der Einnahme bei sexueller Stimulation und hat eine besonders lange Halbwertzeit. Dies bedeutet, dass die Wirkdauer bis zu 36 Stunden anhalten kann.

  • Vardenafil:

Dieser Wirkstoff hat etwa die zehnfache Potenz von Sildenafil und wird daher i. d. R. niedriger dosiert. Die Wirkung tritt bei sexueller Stimulation nach etwa 30 Minuten ein.

Zu den Nebenwirkungen dieser Wirkstoffe zählen Magen- und Kopfschmerzen, Rötungen im Gesicht, Sehstörungen und eine verstopfte Nase.

Der Ausgleich eines Testosteronmangels zur Therapie von Impotenz

Mit fortschreitendem Alter wird der Testosteronspiegel im Blut bei fast allen Männern niedriger. Das bedarf meist keiner Therapie. Wenn aber eine Impotenz auftritt, könnte der Grund ein Testosteronmangel sein. Dann kann das Hormon zur Therapie der Impotenz verabreicht werden. Das Hormon wird entweder in größeren Zeitabständen in den Muskel gespritzt oder als Gel oder Pflaster auf die Haut gegeben. Es gibt auch Präparate in Tablettenform. Diese Form der Therapie wird laut Leitlinie jedoch eher selten angewandt.

Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT) bei Impotenz

Wenn die PDE-5-Hemmer nicht wirken oder nicht verabreicht werden dürfen, kann die Schwellkörper-Autoinjektionstherapie eine Alternative sein. Der Mann spritzt sich mit einer feinen Nadel ein Medikament in den Schwellkörper des Glieds. Dadurch fließt mehr Blut in den Penis und eine Erektion kann nach ca. 10–15 Minuten entstehen. Sie hält etwa eine Stunde an.

Medikamentöses Urethrales System zur Erektion (MUSE) als Therapie bei Impotenz

Mithilfe eines Applikators wird ein Medikament in die Harnröhre gegeben, das über die Harnröhrenwand in den Schwellkörper gelangt. Der Blutfluss wird stärker. Die Erektion tritt nach ca. 10–15 Minuten ein und hält 30–60 Minuten an.

Weitere Verfahren zur Therapie bei Impotenz

Mit lokalen Hilfsmitteln wie etwa einer Vakuum-Erektionspumpe kann die Impotenz therapiert werden. Ein operativer Eingriff in Form einer Penisprothesenimplantation ist möglich. Allerdings werden diese Arten der Therapie oft nicht akzeptiert und kommen nur für wenige Männer mit Impotenz infrage. Wenn psychische Probleme der Grund für die Impotenz sind, sollten Wege der Bewältigung von Stress gefunden werden und, falls erforderlich, eine Psychotherapie durchgeführt werden.

Fedor Singer

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Männer sollten sich ihrem Arzt gegenüber öffnen und über ihre Impotenz sprechen. Dies fällt aber vielen Betroffenen nicht leicht. Man kann einiges tun, um der Impotenz vorzubeugen, z. B. Ausdauersport, Verzicht auf Nikotin, mäßiger Alkoholkonsum, kein Übergewicht und eine ausgewogene Ernährung. Etwaige Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Schlafapnoe sollten erkannt und behandelt werden. Das Fachgebiet Andrologie ist - im Gegensatz zur Urologie - noch relativ unbekannt. Es beschäftigt sich mit der Physiologie der männlichen Fortpflanzung und auch den entsprechende Krankheiten in diesem Bereich. Auch die Impotenz wird im Rahmen der Andrologie erforscht und behandelt. In manchen Fällen ist eine Sexualtherapie gemeinsam mit der Partnerin hilfreich.

Diagnose Impotenz

Um Impotenz zu diagnostizieren gibt es u. a. Blutuntersuchungen, Ultraschall und eine körperliche Untersuchung. Im Rahmen der Untersuchung der Blutwerte werden i. d. R. die Hormone Testosteron und Prolaktin getestet. Auch die Blutfette, Cholesterin und einige andere Werte sind relevant. Bei der körperlichen Untersuchung sollen äußerlich erkennbare Veränderungen an den Genitalien und an den Schwellkörpern festgestellt werden. Mit einer Ultraschalluntersuchung kann man klären, wie der Blutfluss zum Genitalbereich aussieht. Wenn eine arterielle Störung der Durchblutung vorliegt, sollte auch das Herz auf Erkrankungen überprüft werden. Wenn die Impotenz nach belastenden Situationen auftritt, kann dies ein Hinweis auf psychische Ursachen sein. Psychotherapeuten können helfen, dies festzustellen.

Impotenz nennt man auch erektile Dysfunktion, Potenz- oder Erektionsstörungen. Damit ist gemeint, dass ein Mann über einen längeren Zeitraum hinweg in den meisten Fällen keine oder keine lang andauernde Erektion erzeugen kann. Erektion bedeutet die Versteifung des Penis durch sexuelle Reize. Diese Reize können entweder visuell sein, oder in erotischen Gedanken bestehen. Auch die Reizung durch Berührung des Penis ist möglich. Die Erektion hängt mit dem Blutfluss, den Arterien und Venen zusammen. Im Penis befinden sich Schwellkörper, in die bei Erregung vermehrt Blut gepumpt wird. Die Erweiterung der Schwellkörper wird biochemisch gesteuert. Das Risiko impotent zu werden steigt mit zunehmendem Alter.